Aus dem einfachen Grunde, weil die biologische Definition von "Mensch" die einzige ist, bei der ich mir sicher sein kann, daß sie weder auf Enten, noch auf Wale, noch auf Chatbots anwendbar ist. Denn wenn wir eine Definition verwenden, die 8-Zell-Embrionen aufgrung von "Mangel an Bewußtsein" ausschließt, könnte es sein, daß andererseits ebendieses "Bewustseins-Limit" von nichtmenschlichen Daseinsformen erreicht wird. Wenn sich herausstellt, daß ein Kalb, das auf 4 Beinen steht, mehr "Bewußtsein" hat, als ein Baby, das nur an Mamas Brust saugen, schlafen, die Windel vollmachen und brüllen kann - hat das Kalb dann auch mehr "Menschenrechte"? Darf man das Kalb dann nicht mehr zu Döner verarbeiten? Oder muß man umgekehrt das "totschütteln" von Babys durch überforderte Eltern straffrei stellen?
ok, das ist eine antwort mit der man was anfangen kann -auch wenn ich anderer meinung bin.
bewusstsein ist in meiner argumentation nicht das einzige kriterium, das hast du offenbar missverstanden. genetisch mensch zu sein ist für mich (zur zeit) eine weitere vorraussetzung um auch "menschliche" rechte genießen zu können- weil der mensch die uns einzige bekannte spezies ist die sich seiner selbst auf die einzigartige weise bewusst ist, wie es eben der fall ist und als einzige uns bekannte spezies sein gehirn so stark entwickelt hat.
wenn allerdings in ferner zukunft auch andere spezies als der mensch an unser level an intelligenz und bewusstsein herankommen sollten, so sehe ich keinen grund diese wesen nicht gleichberechtigt zu behandeln.
überleg mal - mit deiner argumentation würdest du im star trek universum praktisch allen intelligenten nicht-menschen eine kriegserklärung auf den tisch legen, indem du ihnen sagst "ihr verdient nicht die selben rechte wie ich".
die klingonen würden dir daraufhin probleme machen ^^
Angenommen, wir können irgendwann mit Walen kommunizieren - bekommen die dann einen Sitz in der UNO und verklagen alle bisherigen Walfang-Nationen vor dem Internationalen Gerichtshof?
wale besitzen eine komplexe sprache und menschen haben bereits gelernt mit walen zu kommunizieren
doch ist das alleine kein kriterium. mit einem hund kann ich auch kommunizieren "sitz" "platz" usw., der hund widerum kann mir zeigen ob er hungrig ist oder raus will.
es muss also ein weiteres kriterium geben. nennen wir es einfach intelligenz.
Angenommen, Androiden mit den kognotiven Fähigkeitn von Lt. Cmd. Data werden irgendwann in Serie gefertigt - ...
(schon witzig - ohne das zu lesen, bin ich selbst weiter oben auf star trek gekommen
)
...bekommen die dann das aktive und passive Wahlrecht? Alles Fragen, die man vermeiden kann, solange man "Mensch" rein biologisch definiert.
stimmt - kann man so vermeiden. doch ist das der richtige weg?
will ich das vermeiden?
so weit wie sich Data letztlich entwickelt hat würde ich ihm auf jeden fall das wahlrecht zusprechen. er wäre würdiger als viele menschen die es haben (und oft unbedacht oder gar nicht nutzen).
du machst privilegien an der spezies mensch fest.
ich mache privilegien an der entwicklungsstufe einer spezies fest. nur ist meine einstellung zur zeit irrelevant, da der mensch ohnehin die einzige spezies ist, die "menschliche" privilegien verdient.
mit zunehmendem maß an intelligenz und bewusstsein (was ja verknüpft ist) sehe ich für mich immer größere moralische probleme ein wesen "unmenschlich" zu behandeln.
und nur damit du mich nicht wieder falsch verstehst - das heißt nicht, dass ich weniger hemmungen hätte ein baby oder einen T21 patienten zu verletzen als albert einstein.
überleg mal - wo ist die hemmschwelle größer? eine fliege zu erschlagen oder einen affen zu erschlagen? (in beiden fällen sind dir die tiere nicht feindselig gesinnt)
wenn`s dir wie mir geht, dann erkennst du, dass die genetische komponente "mensch" nicht die einzig relevante sein kann.