Grundsatzurteil: Mediziner dürfen Erbgut Embryonen prüfen

Hector87

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Oh, ich glaube nicht, dass ich irgendwo
"korrigiert" worden bin.
2 mal sogar. 1 mal als es darum ging ab wann ein neues menschliches individuum entsteht und 1mal als dir der unterschied zwischen fötus und embryo erklärt werden musste.
Ihr wolltet weiter eine Diskussion über "Was ist Leben und was nicht führen", ich sah es als irrelevant an.
falsch. darüber lässt sich per definition des begriffs "leben" gar nicht diskutieren.
mir ging es darum zu erklären warum es keinesfalls ein moralisches problem für micht ist befruchtete eizellen zu verwerfen.
Für Dich bedeutet "Individuum" halt etwas anderes als für mich.
wörter können in einer öffentlichen diskussion nur das bedeuten was sie auch per definition bedeuten, ansonsten muss es extra erklärt werden. sonst wird es mühsam.
behrenard ging es um "individuum" vom biologischen aspekt her. dir ging es um den sozialen aspekt, den auch ich als den relevanten erachte.
Und ohne einen "Battle" draus machen zu wollen - können wir uns ja gerne Fachwörter aus der Genetik um die Ohren hauen - in einer Diskussion über ethische Fragen ist das leider nur immer noch Schwachsinn.
mit hintergrundwissen war nicht nur der fachliche aspekt der genetik gemeint... ich konnte auch schon einige eigene erfahrungen machen, die mir hier bei der ethischen antwortfindung behilflich sind.
aber da wir beim thema PID ohnehin der selben meinung sind, könntest du mir ja dabei helfen so manch anderem individuum hier zu erklären warum ein PID verbot rückständig und im vergleich zu anderen bereits erlaubten methoden unbegründbar ist?! vielleicht findest du ja die richtigen worte, ich finde keine mehr ^^
 
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Lord Cracker

Gast
2 mal sogar. 1 mal als es darum ging ab wann ein neues menschliches individuum entsteht und 1mal als dir der unterschied zwischen fötus und embryo erklärt werden musste.

Danke, aber ich kenne den Unterschied zwischen einem Embryo und einem Fötus sehr wohl. Deswegen verwies ich auf die Semantik der "Diskussion".

falsch. darüber lässt sich per definition des begriffs "leben" gar nicht diskutieren.
mir ging es darum zu erklären warum es keinesfalls ein moralisches problem für micht ist befruchtete eizellen zu verwerfen.

Und warum versucht Ihr dann eine Begriffsdiskussion auf der biologischen Definition von "Lebewesen" zu führen?

wörter können in einer öffentlichen diskussion nur das bedeuten was sie auch per definition bedeuten, ansonsten muss es extra erklärt werden. sonst wird es mühsam.

Ja, Du Held, dann hättest Du vielleicht die Definition von Individuum mal nachschlagen sollen?

Im Allgemeinen ist ein Individuum ein Etwas, das denken kann, und spezieller: Ein Ding mit einem Bewusstsein

Und auf nichts anderes habe ich verwiesen: Auf den Teil des "Bewußtseins". Ein Individuum ist nicht dadurch definiert, dass es einen einmaligen genetischen Code hat. Wenn Behrenhard also über das genetische "Individuum" sprechen möchte, kann ich nur wiederholt darauf hinweisen, dass diese Diskussion zur Bestimmung einer moralischen Grenze Schwachsinn ist.
 

Hector87

Gast
Danke, aber ich kenne den Unterschied zwischen einem Embryo und einem Fötus sehr wohl. Deswegen verwies ich auf die Semantik der "Diskussion".
geht klar, doch das konnte ich natürlich nicht herauslesen. im zweifelsfall berichtige ich falschaussagen lieber.
Und warum versucht Ihr dann eine Begriffsdiskussion auf der biologischen Definition von "Lebewesen" zu führen?
ich war das ja auch nicht. ihr beiden habt damit angefangen. und als du gemeint hast, dass es sich bei einer befruchteten eizelle keinesfalls um ein menschliches individuum handelt, musste ich behrenard recht geben, als er meinte, dass dies vom biologischen aspekt her doch der fall sei.
für ihn schien dies ja teil seiner argumentation gegen PID zu sein. warum genau und wie genau er das meinte hab auch ich bisher nicht verstanen.
Ja, Du Held, dann hättest Du vielleicht die Definition von Individuum mal nachschlagen sollen?
hab ich gerade gemacht - in meinem lexikon:
Individuum: das Einzelwesen im Unterschied zum Allgemeinen der Gattung u. Art.
Im Allgemeinen ist ein Individuum ein Etwas, das denken kann, und spezieller: Ein Ding mit einem Bewusstsein
wo steht das so?

wiki gibt mir ebenfalls recht:
Ein Individuum (für lat. „das Ungeteilte“) ist ein Mensch, Tier oder Gegenstand, insofern er einzeln ist und sich von anderen Menschen, Tieren und Gegenständen unterscheidet.

Und auf nichts anderes habe ich verwiesen: Auf den Teil des "Bewußtseins". Ein Individuum ist nicht dadurch definiert, dass es einen einmaligen genetischen Code hat. Wenn Behrenhard also über das genetische "Individuum" sprechen möchte, kann ich nur wiederholt darauf hinweisen, dass diese Diskussion zur Bestimmung einer moralischen Grenze Schwachsinn ist.
ich finde auch, dass das schwachsinn ist - Behrenard? kannst du uns mal weiterhelfen??? warum spielt das für dich bei PID eine rolle?

doch sind wir bei dem wort individuum scheints auf unterschiedliche definitionen gestoßen.
mein lexikon ist zwar schon älter, aber das wort gibts auch schon eine weile...
 
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Lord Cracker

Gast
wiki gibt mir ebenfalls recht:
Ein Individuum (für lat. „das Ungeteilte“) ist ein Mensch, Tier oder Gegenstand, insofern er einzeln ist und sich von anderen Menschen, Tieren und Gegenständen unterscheidet.

Lesen wir doch einfach mal 2 Zeilen weiter,,,

Der Begriff „Individuum“ wird auf tierliche Lebewesen und auf Menschen angewendet; Einheit und intakte Ganzheit ist bei ihnen lebensnotwendig. Im Bereich der „künstlichen Intelligenz“ und in der Science-Fiction-Literatur wird er auf Systeme angewendet, die den Turing-Test bestehen. Zyniker fragen, ob hier beispielhaft ELIZA bereits als ein Individuum anzusehen ist; praktisch und interneterprobt werden Chatbots tatsächlich von menschlichen Gesprächspartnern so begriffen.

Im Allgemeinen ist ein Individuum ein Etwas, das denken kann, und spezieller: Ein Ding mit einem Bewusstsein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Individuum
 

Hector87

Gast
ganz recht und wenn du im reiter "wissenschaften die sich mit dem individuum befassen" nachliest wirst du sehen, dass es auch eine bilogische definition gibt.
und nun zum x-ten mal: von der biologischen seite her hatte behrenard somit recht.

edit:
schau, da gehts noch weiter. können wir beide noch was lernen:

Im Prinzip ist jedes materielle System als Individuum anzusehen, da es über Eigenschaften (d. h. Systemeigenschaften) verfügt, die keines seiner Elemente losgelöst von den anderen Elementen des Systems besitzt und in dieser spezifischen Ausprägung infolge seiner Herausbildung in einer konkreten spezifischen Umwelt auch kein anderes System.

Als Individuum grenzt sich jedes lebende System (lebendes System) raumzeitlich und qualitativ von seiner Umwelt ab, mit der es in Wechselwirkung steht, so dass von einer dialektischen Wechselwirkung gesprochen werden kann, welches spezifische Bedingungen für das Individuum schafft.

Daraus ergibt sich die relative Selbständigkeit des Individuums, die Fähigkeit zu eigener Entwicklung aufgrund innewohnender Triebkräfte, zu ihm eigentümlichen Bewegungen und Reaktionen auf Einwirkungen aus der Umwelt.
 
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Garlan der Kavalier

Gast
Warum sperren wir Serienmörder in's Gefängnis, wo doch jeder Mensch das unveräußerliche Recht hat, sich frei zu bewegen? Doch deswegen, weil Mörder sich außerhalb des gesellschaftlichen Konsens stellen. Jede Bestrafung bedeutet, dem Übeltäter selbst ein Übel zuzufügen. Wenn man eine Ethik des Gewaltverziches aufstellt, braucht man dennoch Gewalt, wenn man Verstöße dagegen ahnden will.
Wir stecken ihn ins Gefängnis, um die anderen vor ihm zu schützen. Aber wir berücksichtigen ihn immer noch, sonst würden wir ihn sinnvollerweise einfach umbringen.
Wie willst Du das "Interesse" eines Serienmörders, weiterhin zu morden, "angemessen berücksichtigen"? Das ist doch absurd.
Sein Interesse, zu leben?

Ganz davon abgesehen bist du auf den geistig Schwerbehinderten gar nicht eingegegangen.
Was soll ein Mensch mit deinem Mitleid wenn er sein Schicksal bereits akzeptiert hat?
Ich zeige mein Mitleid nicht offen, aber ich bemitleide ihn trotzdem, weil ihm etwas wichtiges fehlt.

Es soll Menschen geben, die sich mit dem Gedanken ihrer Behinderung abgefunden oder gar angefreundet haben - Menschen, die ihre Behinderung als einen Teil von sich ansehen und/oder sogar aus irgendeinem Grund stolz darauf sind - sei es, weil sie ihr Leben trotz Probleme meistern oder sich einfach nur von der Masse abheben.
Aber bis es soweit gekommen ist, werden sie schon darunter gelitten haben. Und unter diesen "Problemen" werden sie im weitesten Sinne weiter leiden, auch wenn sie mit Stolz erfüllt, sie zu bewältigen. So oder so wären sie ohne Behinderung besser dran.

Da es hier um PID geht, darfst du nicht vergessen, dass diese Menschen von Geburt an mit ihrer Behinderung leben und leben gelernt haben. Vielleicht würden sie(abhängig von der Behinderung) die "Befreiung" von ihrer Behinderung als solche betrachten, da ihr Leben nicht mehr so funktioniert wie sie es kennengelernt haben.
Das kann ich mir nicht vorstellen. Natürlich müssensie sich gewöhnen, aber an neue Fähigkeiten und eine Verbesserung ihrer Situation.
Wie kannst du einem Menschen etwas nehmen, das er nie besaß?
Ich kann ihm etwas geben, was er nie besaß.

Nach welchen Kriterien willst Du entscheiden, was eine "behandlungswürdige Krankheit" ist und was ein "spezielles Talent", das sich einfach nur noch seine passende Nische suchen muß? Fragt Dich jemand, der als 10jähriger nach Psychologenmeinung in die Autisten-Schublade gehört haben sollte ...
Gute Frage. Autismus gehört aber nicht dazu, weil er im Gegensatz zu "gewöhnlichen" Behinderungen zu außergewöhnlichen Leitungen befähigt.
Letzendlich muss man es nach dem Leiden relativ zu einem gesunden Leben entscheiden, finde ich.
Richtig, das Eine schließt das Andere nicht aus. Das heisst aber auch, dass es sowohl die "Der würde die Heilung bevorzugen"- als auch "Der würde die Heilung dennoch ablehnen"-Variante gibt. Du scheinst nur die Eine zu sehen.
Ich bin mir nicht sicher, ob es so eine Variante gibt. Außerdem spielt das vorherige Leiden und möglicherweise die fehlende Fähigkeit, zu beurteilen, wie man ohne Behinderung leben könnte, mit rein.

[quotw]Pwnd, sag ich nun! Natürlich Auslese, wird das genannt. Wenn ein Lebewesen nicht lebensfähig ist, stirbt es - das bezieht auch mangelnden Lebenswillen mit ein. Warum also sollen wir im Vorhinein ein Individuum vernichten, wenn dieses sich komplett von selbst zerstört, sofern es nicht lebensfähig ist oder eben ein tolles Leben haben kann? Die Natur erledigt das auch sehr gut ohne unsere Hilfe.[/quote]
Mit dem vorherigen Leiden des Betreffenden unter seinem Schicksal, was man durch PID verhindern kann.
 

DeletedUser12457

Gast
Ja, Du Held, dann hättest Du vielleicht die Definition von Individuum mal nachschlagen sollen?

Im Allgemeinen ist ein Individuum ein Etwas, das denken kann, und spezieller: Ein Ding mit einem Bewusstsein

Ich nehme diese hier:
"Ein Individuum (für lat. „das Ungeteilte“) ist ein Mensch, Tier oder Gegenstand, insofern er einzeln ist und sich von anderen Menschen, Tieren und Gegenständen unterscheidet."
 

DeletedUser12457

Gast
Wir stecken ihn ins Gefängnis, um die anderen vor ihm zu schützen. Aber wir berücksichtigen ihn immer noch, sonst würden wir ihn sinnvollerweise einfach umbringen.
Gibt genug gesellschaften auf diesem planeten, die genau das tun - dennoch will ich hier jetzt keine Diskussion über die Todesstrafe.
ich finde auch, dass das schwachsinn ist - Behrenard? kannst du uns mal weiterhelfen??? warum spielt das für dich bei PID eine rolle?

Aus dem einfachen Grunde, weil die biologische Definition von "Mensch" die einzige ist, bei der ich mir sicher sein kann, daß sie weder auf Enten, noch auf Wale, noch auf Chatbots anwendbar ist. Denn wenn wir eine Definition verwenden, die 8-Zell-Embrionen aufgrung von "Mangel an Bewußtsein" ausschließt, könnte es sein, daß andererseits ebendieses "Bewustseins-Limit" von nichtmenschlichen Daseinsformen erreicht wird. Wenn sich herausstellt, daß ein Kalb, das auf 4 Beinen steht, mehr "Bewußtsein" hat, als ein Baby, das nur an Mamas Brust saugen, schlafen, die Windel vollmachen und brüllen kann - hat das Kalb dann auch mehr "Menschenrechte"? Darf man das Kalb dann nicht mehr zu Döner verarbeiten? Oder muß man umgekehrt das "totschütteln" von Babys durch überforderte Eltern straffrei stellen?

Angenommen, wir können irgendwann mit Walen kommunizieren - bekommen die dann einen Sitz in der UNO und verklagen alle bisherigen Walfang-Nationen vor dem Internationalen Gerichtshof? Angenommen, Androiden mit den kognotiven Fähigkeitn von Lt. Cmd. Data werden irgendwann in Serie gefertigt - bekommen die dann das aktive und passive Wahlrecht? Alles Fragen, die man vermeiden kann, solange man "Mensch" rein biologisch definiert.
 

Hector87

Gast
Aus dem einfachen Grunde, weil die biologische Definition von "Mensch" die einzige ist, bei der ich mir sicher sein kann, daß sie weder auf Enten, noch auf Wale, noch auf Chatbots anwendbar ist. Denn wenn wir eine Definition verwenden, die 8-Zell-Embrionen aufgrung von "Mangel an Bewußtsein" ausschließt, könnte es sein, daß andererseits ebendieses "Bewustseins-Limit" von nichtmenschlichen Daseinsformen erreicht wird. Wenn sich herausstellt, daß ein Kalb, das auf 4 Beinen steht, mehr "Bewußtsein" hat, als ein Baby, das nur an Mamas Brust saugen, schlafen, die Windel vollmachen und brüllen kann - hat das Kalb dann auch mehr "Menschenrechte"? Darf man das Kalb dann nicht mehr zu Döner verarbeiten? Oder muß man umgekehrt das "totschütteln" von Babys durch überforderte Eltern straffrei stellen?

ok, das ist eine antwort mit der man was anfangen kann -auch wenn ich anderer meinung bin.
bewusstsein ist in meiner argumentation nicht das einzige kriterium, das hast du offenbar missverstanden. genetisch mensch zu sein ist für mich (zur zeit) eine weitere vorraussetzung um auch "menschliche" rechte genießen zu können- weil der mensch die uns einzige bekannte spezies ist die sich seiner selbst auf die einzigartige weise bewusst ist, wie es eben der fall ist und als einzige uns bekannte spezies sein gehirn so stark entwickelt hat.
wenn allerdings in ferner zukunft auch andere spezies als der mensch an unser level an intelligenz und bewusstsein herankommen sollten, so sehe ich keinen grund diese wesen nicht gleichberechtigt zu behandeln.
überleg mal - mit deiner argumentation würdest du im star trek universum praktisch allen intelligenten nicht-menschen eine kriegserklärung auf den tisch legen, indem du ihnen sagst "ihr verdient nicht die selben rechte wie ich".
die klingonen würden dir daraufhin probleme machen ^^


Angenommen, wir können irgendwann mit Walen kommunizieren - bekommen die dann einen Sitz in der UNO und verklagen alle bisherigen Walfang-Nationen vor dem Internationalen Gerichtshof?

wale besitzen eine komplexe sprache und menschen haben bereits gelernt mit walen zu kommunizieren ;)
doch ist das alleine kein kriterium. mit einem hund kann ich auch kommunizieren "sitz" "platz" usw., der hund widerum kann mir zeigen ob er hungrig ist oder raus will.
es muss also ein weiteres kriterium geben. nennen wir es einfach intelligenz.

Angenommen, Androiden mit den kognotiven Fähigkeitn von Lt. Cmd. Data werden irgendwann in Serie gefertigt - ...

(schon witzig - ohne das zu lesen, bin ich selbst weiter oben auf star trek gekommen :) )

...bekommen die dann das aktive und passive Wahlrecht? Alles Fragen, die man vermeiden kann, solange man "Mensch" rein biologisch definiert.

stimmt - kann man so vermeiden. doch ist das der richtige weg?
will ich das vermeiden?
so weit wie sich Data letztlich entwickelt hat würde ich ihm auf jeden fall das wahlrecht zusprechen. er wäre würdiger als viele menschen die es haben (und oft unbedacht oder gar nicht nutzen).

du machst privilegien an der spezies mensch fest.
ich mache privilegien an der entwicklungsstufe einer spezies fest. nur ist meine einstellung zur zeit irrelevant, da der mensch ohnehin die einzige spezies ist, die "menschliche" privilegien verdient.
mit zunehmendem maß an intelligenz und bewusstsein (was ja verknüpft ist) sehe ich für mich immer größere moralische probleme ein wesen "unmenschlich" zu behandeln.
und nur damit du mich nicht wieder falsch verstehst - das heißt nicht, dass ich weniger hemmungen hätte ein baby oder einen T21 patienten zu verletzen als albert einstein.

überleg mal - wo ist die hemmschwelle größer? eine fliege zu erschlagen oder einen affen zu erschlagen? (in beiden fällen sind dir die tiere nicht feindselig gesinnt)
wenn`s dir wie mir geht, dann erkennst du, dass die genetische komponente "mensch" nicht die einzig relevante sein kann.
 

DeletedUser12457

Gast
ok, das ist eine antwort mit der man was anfangen kann -auch wenn ich anderer meinung bin.
bewusstsein ist in meiner argumentation nicht das einzige kriterium, das hast du offenbar missverstanden. genetisch mensch zu sein ist für mich (zur zeit) eine weitere vorraussetzung um auch "menschliche" rechte genießen zu können-
Dann haben wir beide (fast) dieselben Kriterien, nur, daß wir sei 1. anders verknüpfen und 2. anders priorisieren:
Ich tendiere lieber zu einer "oder"-Verknüpfung (man genießt Menschenrechte, wenn man biologisch Mensch ist oder ein menschliches Bewußtsein besitzt) während Du eine "und"-Verknüpfung vornimmst (beides muß vorhanden sein)
Ich überprüfe die biologische Vorraussetzung zuerst (wenn rein genetisch ein Mensch vorliegt, brauche ich dank "oder-Verknüpfung" keine weiteren vorraussetzungen zu prüfen) während Du zuerst nach dem Bewußtsein schaust (wenn das fehlt, kann Dir dank "und-Verknüpfung" die Spezies egal sein).
So kommen wir von ähnlichen Werten auf gegensätzliche Schlußfolgerungen.
weil der mensch die uns einzige bekannte spezies ist die sich seiner selbst auf die einzigartige weise bewusst ist, wie es eben der fall ist und als einzige uns bekannte spezies sein gehirn so stark entwickelt hat.
wenn allerdings in ferner zukunft auch andere spezies als der mensch an unser level an intelligenz und bewusstsein herankommen sollten, so sehe ich keinen grund diese wesen nicht gleichberechtigt zu behandeln.

Wenn wir Besuch von Vulkaniern bekommen, werden die sich beleidigt fühlen, wenn wir ihnen sagen "wir sind einander gleich" - auch wenn sie es nicht zugeben, weil "beleidigt sein" ein unlogisches Gefühl ist.;)

Würdest Du dem Hohen Rat der Klingonen erzählen wollen, daß im Klingonischen Imperium die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" sinngleich auch auf den Umgang der Klingonen untereinander angewendet werden soll?
 

Hector87

Gast
ich habe nicht gesagt "gleich", sondern "gleichberechtigt".

auf ihrem planeten können die klingonen machen was sie wollen. da hab ich mich nicht einzumischen, doch wenn ein klingone bei mir leben will, hat er sich meiner gesellschaft anzupassen und kann seine kultur in dem rahmen ausleben, wie sie unsere gesellschaft eben zulässt.
integrationspolitik eben ;)

edit:
und mit der option von PID könnte sich der klingone dafür oder dagegen entscheiden, je nachdem was er durch seine kultur gelernt hat und machen will.
ein verbot könnte ihn in seiner kulturellen freiheit einschränken ;)
 
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Hector87

Gast
Spannenderweise: Ja.

ok, "sollen" meinetwegen ja. aber ich würd es nicht gerade um jeden preis durchsetzen wollen. es sind klingonen... ;)

wie weit würdest du gehen um den klingonen deine moralvorstellungen näherzubringen?

@ behrenard:
könntest du mir erklären warum du Data vom wahlrecht ausschließen würdest bzw. warum du ihn und anderes nichtmenschliches intelligentes leben (ok, data ist da irgendwie eine ausnahme) nicht mit gleichberechtigung begegnen würdest?

@simpsons

nix gegen star trek sagen, sonst gibts ärger ^^
 

DeletedUser12457

Gast
@ behrenard:
könntest du mir erklären warum du Data vom wahlrecht ausschließen würdest bzw. warum du ihn und anderes nichtmenschliches intelligentes leben (ok, data ist da irgendwie eine ausnahme) nicht mit gleichberechtigung begegnen würdest?

Lt. Cmd. Data würde ich es sogar für den Föderationsrat gewähren - bei Themen, die alle Spezies der Föderation gleichermaßen angehen, sollte er Gehör finden. Aber nicht als Vertreter der Erde, sondern als Vertreter seiner eigenen Spezies. Für die Erde sollten nur Menschen (im biologischen Sinne) sprechen, wie für Vulkan nur Vulkanier sprechen und für Betazed nur Betazoiden. (Die Option, daß Botschafter Spock als halb-Vulkanier-halb-Mensch für mehrere Planeten sprechen kann, ist der Phantasie Gene Roddenberry's geschuldet. Verschiedene Spezies mischen sich nicht.)
 

Garlan der Kavalier

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Behrenard schrieb:
Aus dem einfachen Grunde, weil die biologische Definition von "Mensch" die einzige ist, bei der ich mir sicher sein kann, daß sie weder auf Enten, noch auf Wale, noch auf Chatbots anwendbar ist. Denn wenn wir eine Definition verwenden, die 8-Zell-Embrionen aufgrung von "Mangel an Bewußtsein" ausschließt, könnte es sein, daß andererseits ebendieses "Bewustseins-Limit" von nichtmenschlichen Daseinsformen erreicht wird. Wenn sich herausstellt, daß ein Kalb, das auf 4 Beinen steht, mehr "Bewußtsein" hat, als ein Baby, das nur an Mamas Brust saugen, schlafen, die Windel vollmachen und brüllen kann - hat das Kalb dann auch mehr "Menschenrechte"? Darf man das Kalb dann nicht mehr zu Döner verarbeiten? Oder muß man umgekehrt das "totschütteln" von Babys durch überforderte Eltern straffrei stellen?
Das heißt, du wählst deine Definitionen danach, was du erreichen willst? Cool, muss ich gleich Hitler erzählen, dann kann der seinen Faschismus endlich begründen, indem er die moralische Definition des Menschen einfach enger fasst. Das Problem ist, dass du deine Definition nicht nach der Logik, sondern nach dem, was du haben willst, wählst.

Dass manche Tiere dann Menschenrechte erhalten sollten, stimmt genau. Denn es gibt tatsächlich Tiere, die im Grunde die Intelligenz von Menschen haben, nur nicht in demselben Maße.
Und die Bevorzugung allein aufgrund der biologischen Art, der sogenannte Speziesismus, befindet sich auf einer Ebene wie die Bevorzugung aufgrund von Rasse oder Geschlecht, sprich Rassismus und Sexismus.

Ich bin der Meinung, dass auch nichtmenschliche Tiere mit einem ausreichenden Bewusstsein die gleichen Rechte wie geistig gesunde erwachsene Menschen erhalten sollten.

Um aufs Thema zu kommen, oben meine Begründung, warum biologische Grenzen keine Rolle für Rechte spielen sollten.
 

Hector87

Gast
Lt. Cmd. Data würde ich es sogar für den Föderationsrat gewähren - bei Themen, die alle Spezies der Föderation gleichermaßen angehen, sollte er Gehör finden. Aber nicht als Vertreter der Erde, sondern als Vertreter seiner eigenen Spezies. Für die Erde sollten nur Menschen (im biologischen Sinne) sprechen, wie für Vulkan nur Vulkanier sprechen und für Betazed nur Betazoiden.

das widerspricht sich aber mit dieser aussage
Angenommen, Androiden mit den kognotiven Fähigkeitn von Lt. Cmd. Data werden irgendwann in Serie gefertigt - bekommen die dann das aktive und passive Wahlrecht? Alles Fragen, die man vermeiden kann, solange man "Mensch" rein biologisch definiert.
aber ok, ich werte einfach einmal deine aktuellste als deine meinung.

außerdem finde ich, dass grundsätzlich nichts dagegen sprechen würde wenn ein halbvulkanier wie spock für die erde spräche. könnte ja sein, dass auch einige vulkanier auf der erde leben würden ;)
es ist ja auch kein problem für die weißen amerikaner (für die meisten denke/hoffe ich jedenfalls), dass obama für sie spricht.
es an rassen oder spezies grundsätzlich festzumachen, find ich einfach unlogisch. wer dazu gewählt wird, soll vertreten dürfen.

(Die Option, daß Botschafter Spock als halb-Vulkanier-halb-Mensch für mehrere Planeten sprechen kann, ist der Phantasie Gene Roddenberry's geschuldet. Verschiedene Spezies mischen sich nicht.)
in einer folge wird aber klar, dass es kein zufall ist, dass so viele intelligente lebensformen humanoid sind. sie entstammen alle einer uralten ebenfalls humanoiden spezies die sozusagen das "urgenom" aller folgenden darstellt.
und demnach sind diese kreuzungen auch möglich ;)
so, genug herumgefreakt ^^

back to topic:
kann mir ein PID gegner einen logischen grund erklären wie es sein kann, dass abtreibung (zurecht) erlaubt ist und in der öffentlichkeit nicht zur diskussion steht, PID aber schon?
ich glaube ich kenne die gründe, aber die sind nicht logisch ^^
 

Jukuhu

Gast
back to topic:
kann mir ein PID gegner einen logischen grund erklären wie es sein kann, dass abtreibung (zurecht) erlaubt ist und in der öffentlichkeit nicht zur diskussion steht, PID aber schon?
ich glaube ich kenne die gründe, aber die sind nicht logisch ^^

Seit wann folgt die Moral der Logik ? ;)

Du kannst auch nicht erwarten das jemand seine Moralvorstellungen die Toilette runterspült weil du die "logischeren" Argumente hast :)
 

Hector87

Gast
also ich versuche schon meine moralvorstellungen auch logisch zu begründen.
oder besser noch: ich versuche sie aus der logik abzuleiten.

kann es sein, dass du gerade emotionen mit moral verwechselt hast?
 
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