Du hattest Dich vertippt - Bürgerwehren machen die Straßen tatsächlich sicher. Zumindest wird niemand am U-Bahnhof totgetreten wie hierzulande.
Da rennen besoffene Rassisten mit Schrotflinten nachts durch die Straßen. Wo das endet, ist eigentlich selbstverständlich: In Fehlverdächtigungen, Überreaktionen und Selbstjustiz. Der Rechtsstaat muss Bürgerwehren als seinen obersten Feind betrachten! Und dass in Deutschland Menschen an U-Bahnhöfen totgeprügelt werden (womit du leider recht hast), liegt nicht am staatlichen Gewaltmonopol, sondern an der - wie du richtig festhältst - eher beschissenen Ausstattung der Sicherheitsbehörden und an dem seltsamen Irrglauben, durch Überwachungskameras würde sich die Sicherheit erhöhen. So hängt man dann Kameras auf, die ganz genau filmen, wie jemand stirbt. Aber niemand ist da, um diese Straftaten zu verhindern.
Ausgaben für reale Sicherheit (also z.B. Polizeistreifen)
Vielleicht war es dir gar nicht bewusst, aber du hast hier einen sehr schönen Begriff eingetippt. "Reale Sicherheit" ist nämlich was anderes als staatliche Überwachung und Paranoia-Politik. Durch PRISM, Tempora und XKeyScore verhinderst du keinen Terrorismus, durch Videokameras, die Vorratsdatenspeicherung und die Bestandsdatenauskunft (die im übrigen von der von dir hochgelobten FDP abgenickt wurde) genauso wenig und über V-Leute können die Terroristen nur lachen (meist lachen die Terroristen sogar mit den V-Leuten). Was wirklich helfen könnte, ist eine informierte Öffentlichkeit, die Bekämpfung sozialer Missstände, eine verstärkte Bildung und Aufklärung und mehr Personal bei den Polizeibehörden. Aber da sehe ich bei jeder Regierung, an der SPD oder CDU beteiligt sind, pechschwarz.
Dir ist aber schon klar, daß es Staatseingriffe insbesondere von Seiten der staatlichen Zentralbanken waren, die die letzten Blasen erst verursacht haben?
Deswegen sind Zentralbanken zum Beispiel so eine Sache, aus der sich der Staat raushalten sollte - nicht vollkommen, aber keinesfalls darf der Staat da im Alleingang irgendetwas bestimmen. Denn sonst wird die Geldpolitik nur zu einer erweiterten Steuerpolitik, und wo es an Einnahmen mangelt, wird dann am Geldwert rumgeschraubt, um die Schulden zu senken. Das darf natürlich nicht sein, denn das ist brandgefährlich, wie z. B. die Inflation von 1923 gezeigt hat.
Nur wenn man so große Wirtschaftsräume wie die $-Zone und die €-Zone mit Staatsgewalt dazu zwingt, ungedecktes "Fiat Money" als gesetzliches Zahlungsmittel zu verwenden, kann es passieren, daß durch übermäßige Geldmengenausweitung die Zinsen unter die Inflationsrate sinken - und nur dann kommen die Leute in großen Stil auf die Idee, einfach auf Pump irgendetwas mutmaßlich wertstabiles (wie z.B. Immobilien) zu kaufen, weil sich der Kredit quasi von selbst zurückzahlt (über die Wertsteigerung des gekauften Gutes).
Ich finde gerade sehr lustig: Wir betrachten die Sache aus zwei total unterschiedlichen Richtungen, du aus dem wirtschaftsliberalen und ich aus dem linken Blickwinkel. Und doch kommen wir zum selben Schluss: Ich geb dir recht, dass Währung eine Bindung brauchen. Ob man das jetzt über einen Goldstandard regelt oder z. B. den Geldwert an Grundflächen, Silber, Sauerstoff oder Putins Geburtsjahr knüpft, ist erstmal zweitrangig, wichtig ist nur, dass für das Geld irgendwo reale Werte hinterlegt sind.
Ist ja nicht so, als würden die Grünen davon sprechen, Fleischverzehr zu verbieten, sondern sie möchten an EINEM Tag in der Woche in ÖFFENTLICHEN Kantinen einen fleischfreien Tag einführen.
Noch nichtmal das: In Wahrheit soll den Kantinen quasi staatlicherseits das Angebot gemacht werden, einen solchen Tag auf freiwilliger Basis einzuführen. Also nichts anderes als der status quo. Nur dass dann der Kantinenkoch vielleicht irgendein Logo des Bundesverbraucherschutzministeriums im Internet ausdrucken und an die Kantinentür kleben kann.
Das ein Tempolimit auf Autobahnen die Unfallrate senkt ist wenn wir es nett ausdrücken sehr sehr umstritten. Warum also eins einführen? Mit welcher Begründung?
Zum Beispiel um Staus zu verhindern und lustigerweise durch die Begrenzung der Geschwindigkeiten dafür zu sorgen, dass du schneller ankommst. Finde aber 120 km/h auch zu niedrig - die fahr ich ja schon innerorts.
Mir schwebt da eher was in Richtung 130 oder 150 km/h vor.
Lustigerweise sind die Reallöhne in Deutschland 2012 zum ersten Mal seit langer Zeit gestiegen - von 2003 (?) bis 2011 sank der Reallohn immer.