Thesen
1. Leid ist Strafe Gottes.
2. Nur, wenn es Leid gibt, kann es Liebe geben.
3. Die Menschen verursachen das Leid.
4. Leid erzieht den Menschen.
1. Nein, Leid ist das Resultat materieller Verhältnisse, das heisst ökonomischer, politischer und sozialer Produktions- und Herrschaftsverhältnisse.
2. Keiner Beachtung wert. Liebe <3
3. Das ist weder eine analytische Aussage, noch irgendwie durchdacht oder kritisch. Menschen sind grundsätzlich für alles Künstliche, das heisst der Nicht-Natur, verantwortlich. Es existiert aber keine homogene "Menschheit", insofern, dass jeder Mensch über die gleichen Hintergrundbedingungen und Potentiale verfügt, von daher ist von der Verwendung eines solchen Begriffes abzusehen. Leid ist eine menschliche Kategorie, ein in einem Begriff gefasster menschlicher Bewusstseinsprozess, ja; Ohne Menschen gibt es auch kein Leid bzw. keine begriffliche Fassung von Leid, die notwendige Schlussfolgerung daraus ist eine Abschaffung der Menschheit.
Auch der Punkt macht also wenig Sinn.
4. Was soll das heissen? Ich kann mir hierunter nichts vorstellen. Willst du behaupten, dass die Erfahrung von Leid aus dem Individuum einen besseren Menschen macht, weil er somit an Empathie gewinnt? Das kann man meinen, - führt dann aber auch wieder
konsequenterweise zu dem Fehlschluss, dass Leid etwas wünschenswertes ist, was es nicht ist, da es nachweisbaren menschliche Interessen zu wider läuft.