Wie schrieb schon Mao in seinem kleinen roten Buch?:
Der Liberalismus hat verschiedene Erscheinungsformen:
Wenn man genau weiß, daß jemand im Unrecht ist, und sich doch mit ihm nicht prinzipiell auseinandersetzt, sondern um des lieben Friedens und der Freundschaft willen darüber hinwegsieht, weil es sich um einen Bekannten, einen Landsmann, einen Schulkameraden, einen intimen Freund, einen, den man liebhat, einen alten Arbeitskollegen oder einen alten Untergebenen handelt, oder wenn man, um das gute Einvernehmen mit ihm zu wahren, die Frage nur flüchtig streift, ohne ihre gründliche Lösung anzustreben - und aus all dem ergibt sich dann ein: Schaden sowohl für das Kollektiv wie für den Einzelnen -, so ist das eine der Erscheinungsformen des Liberalismus.
Andere hinter ihrem Rücken verantwortungslos kritisieren, statt sich mit positiven Vorschlägen an die Organisation zu wenden; jemandem seine Meinung nicht offen ins Gesicht sagen, sondern hinter seinem Rücken klatschen; statt in der Versammlung das Wort zu ergreifen, hinterher ins Blaue hinein schwatzen; keine Grundsätze des Gemeinschaftslebens achten und sich völlig frei gehen lassen - das ist eine zweite Erscheinungsform.
Möglichst weit von sich weg schieben, was einen nicht selbst betrifft; am besten möglichst wenig sagen, selbst wenn man genau weiß, was falsch ist; um die eigene Haut besorgt sein, nur darauf achten, daß man nicht getadelt wird - das ist eine dritte Erscheinungsform.
Weisungen nicht befolgen und die eigene Meinung allem voranstellen; an die Organisation nur Ansprüche stellen, von ihrer Disziplin aber nichts wissen wollen - das ist eine vierte Erscheinungsform.
Anstatt eine falsche Auffassung zu bekämpfen oder sich mit ihr auseinanderzusetzen, um der Einheit oder um des Fortschritts willen oder um die Sache in Ordnung zu bringen, andere persönlich angreifen, einen Streit vom Zaun brechen, seinem Groll Luft machen oder Rache nehmen das ist eine fünfte Erscheinungsform.
Wenn man unter den Massen weilt, aber keine Propaganda macht, nicht agitiert, nicht zu den Massen spricht, den Dingen nicht nachgeht, sich nach nichts erkundigt, sich um das Wohl und Wehe der Massen nicht kümmert und sich ihnen gegenüber gleichgültig verhält; wenn man vergißt, daß man ein Kommunist ist, und sich so verhält, als ob ein Kommunist dasselbe wäre wie ein x-beliebiger Bürger, so ist das eine siebente Erscheinungsform.
Sich über eine Verletzung der Interessen der Massen nicht entrüsten, den Schuldigen nicht ermahnen, ihm nicht Einhalt gebieten und das Unrecht seiner Handlungsweise erklären, sondern ihn gewähren Lassen das ist eine achte Erscheinungsform.
Die Arbeit nicht gewissenhaft leisten, sie ohne einen bestimmten Plan, eine bestimmte Orientierung verrichten, alles formell und oberflächlich erledigen und nach dem Spruch "Solange einer Mönch ist, läutet er die Glocke" in den Tag hinein leben das ist eine neunte Erscheinungsform.
Sich für einen verdienstvollen Revolutionär halten und auf sein Veteranentum pochen; für wichtige Aufgaben nicht geeignet sein, weniger wichtige aber ablehnen; Gleichgültigkeit bei der Arbeit und Nachlässigkeit beim Studium zeigen - das ist eine zehnte Erscheinungsform.
Einen Fehler, den man begangen hat, zwar erkennen, aber nicht daran denken, ihn zu korrigieren; eine liberale Haltung sich selbst gegenüber einnehmen - das ist eine elfte Erscheinungsform
Und wehe jetzt fängt hier einer ne Diskussion über Mao Tse-Tung an...
Ich habe mal alles fett markiert, was mir so im Zusammenhang mit der FDP (oder der Koalition aus CDU/CSU und FDP) ins Auge sticht