Ich bin ehrlich: Ich bin seit Monaten so enttäuscht von der Arbeit unserer Hamburger, dass ich fast keine Lust mehr dazu habe, mich zu äußern.
Events:
Hier wird mit Euphemismen wie "kürzere Events" und "mehr Abwechslung" für eine Maßnahme geworben, die bei näherer Betrachtung nochmals eine Verschärfung der Eventsituation darstellt, mit noch mehr Events und folglich noch mehr Eventbelohnungen im Jahreslauf. Es ist nämlich nicht unbedingt die Zahl der Eventtage, die die Situation so schlimm macht, sondern die Zahl der Events. Wir haben über die Jahre immer wieder dafür plädiert, die Zahl der Events pro Jahr zu reduzieren. Und was bekommen wir? Mehr Events pro Jahr. Und, mit Verlaub - nachdem wir gefühlt im Jahreslauf 2020 fast nur noch abwechselnd mit Events des Schlachtschiff- und des Grepolympia-Typs "versorgt" worden waren, zieht das Argument "mehr Abwechslung" nun wirklich nicht in diesem Zusammenhang. Inno will den Umsatz optimieren, das ist die Ansage, und noch mehr Events in den Jahreslauf quetschen, und weil bei "langen" Events gegen Ende die Zahlungswilligkeit zurückgeht, verzichtet man dann pro Event dann auf ein paar umsatztechnisch ohnehin laue Tage. Ich halte die Verkürzung für sinnvoll, aber dann bitte zugunsten von mehr eventfreien Tagen im Jahr und weniger Belastung des Spiels, nicht zugunsten von Innos Kassen.
Weltwunder:
Überarbeitung des Endspiels? Klar - Welten wie Hermonassa und andere Langläufer sind ein Stachel im Fleisch der Hamburger Umsatzzähler, die sich eine viel höhere Taktzahl bei den neuen Welten wünschen, weil Weltenstarts mehr abwerfen als geruhsamere Welten-Methusaleme. Wenn man drei Dominanz- oder Olympwelten in den Zeitraum pressen kann, der der Lebenserwartung einer WW-Welt entspricht, dann muss man "unbedingt" dafür sorgen, dass auch die WW-Welten sehr viel kürzer werden. Wie war das bei den Events? "Mehr Abwechslung und kürzer"? Auch hier ist in erster Linie die Umsatzoptimierung die Triebfeder - zumindest muss sich niemand für diese "Überarbeitung" eine sinnvollere Lösung mit dem UM von WW-Stadthaltern erhoffen. Die bringt nämlich kein zusätzliches Geld.
Ach ja, das Olymp-Endspiel soll ja neben dem WW-Endspiel auch überarbeitet werden? An allem wird "gearbeitet", aber nur ja nicht am Dominanz-"Endspiel", das das enttäuschendste der drei ist und den Namen Endspiel nach wie vor nicht verdient?
Ares & Co:
Soeben erst wurde eine neue Göttin mit hoffnungslos überpowerten Eigenschaften ins Spiel gebracht, die insbesondere auf Belagerungswelten "zur Geltung kommen" und in einigen Details (am schlimmsten wohl die nicht erkennbaren Kolos bei Sirenenbegleitung, Bevölkerungsboost auf Belagerungswelten, Cleanen von Inselanliegern durch Speedeinheiten - auch das besonders problematisch bei Belagerungswelten und den dort üblichen mauerlosen Städten) geradezu spielzerstörend wirken. Kein Wort darüber, dass dieser grandiose Unfug korrigiert wird (und das wäre wirklich von äußerster Wichtigkeit!!!) - nein, man droht stattdessen gleich mit dem nächsten Gott.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass mir nur noch ein Schauder über den Rücken läuft, wenn das erste (und manchmal fast das einzige), das man über neue Features hört, das Lobpreisen der zugehörigen neuen Grafiken ist? "Schaut euch die tollen Grafiken für sein Porträt, seine Einheiten und Zauber an!" Und auch die Aphrodite-Grafik war ja so toll, dass man die anderen Götterportraits auch überarbeiten musste - anstatt einfach mal darüber nachzudenken, was das, was man da ins Spiel kippt, langfristig für dessen Spielbarkeit bedeutet. Ist eigentlich irgendjemandem in Hamburg aufgefallen, dass so gut wie alle Features, die Aphrodite ins Spiel bringt, in erster Linie Angreifer begünstigen, insbesondere besonders "goldige" Angreifer, und das Identifizieren und das Verteidigen gegen Kolos in Angriffsserien fast unmöglich wird?
Erinnert mich stark an die ersten Artikel über das Olymp-Endspiel, wo ja die Grafiken auch wesentlich wichtiger zu sein schienen als eine funktionierende (und spielbare, siehe Revolte) Spielmechanik und Durchdenken der Spielbarkeit.
Simulator-Überarbeitung:
Man braucht also nun zukünftig Scrollleisten (die ohne jeden Zweifel zu Lasten von Bedienbarkeit und Übersichtlichkeit gehen werden - man denke nur an die Heldenauswahl, die diesbezüglich seit jeher gar grässlich nervt), weil man zu viele und zu viele verschiedene die Kampfkraft beeinflussende Effekte ins Spiel gebracht hat? Und nun kommt man nicht etwa zu der Einsicht, dass das des Guten zu viel war, und die Nutzung des Simulators zu einer Wissenschaft für sich und zu kompliziert und langwierig macht (ich kenne viele Leute, die ihn kaum noch nutzen, weil unmöglich alle wirkenden Kräfte berücksichtigt und bekannt sein können, selbst wenn sie zukünftig alle einstellbar sein sollten, wenn man sich denn durch alle Optionen gescrollt hat) - nein, sondern: "Zusätzlich wird diese Überarbeitung uns erlauben, den Code des Simulators in einer Weise zu ändern, die es erlaubt, in Zukunft leicht neue Kräfte hinzuzufügen."
Soll das eine beruhigende Aussage sein? Wo bleiben Vernunft und Augenmaß, die zumindest früher manchmal kurze Gastspiele gegeben haben?
Einfach immer mehr von allem macht das Spiel nicht besser - und bringt langfristig auch nicht mehr Umsatz, denn die meisten Leute sind einfach nur noch genervt von all dem Ballast - und an das Binden neuer Spieler braucht man unter diesen Umständen ohnehin gar nicht mehr zu denken.
Ach ja, und die Märchen von den Community-Wünschen und der stärkeren Einbeziehung von Spielern - ich sage dazu lieber gar nichts mehr. Wer soll Inno solche Aussagen denn noch glauben, wenn so gut wie alles, was ins Spiel gebracht wird, an den bekannten und schon lange identifzierten Hauptproblemen entweder vorbeigeht oder sie gar noch verschlimmert?