Xuntal
Gast
Irgendwer „verhunzt“ die Sprache!
Gelegentlich lasse ich es mir doch nicht nehmen, mal ein Thema speziell für das Forum aufzugreifen. Mit mäßigem Erfolg zwar – aber es erreichen mich jedoch stets genug Diskussionsbeiträge in Form von PN’s, dass ich die Lust am Weitermachen nicht verliere. Manchmal bricht auch eine öffentliche Diskussion direkt im Forum aus, dies ist mein eigentliches Ziel. Sicherlich sind wir hier alle „nur“ um ein Spiel versammelt, gerade dies sollte uns aber nicht von der Verpflichtung befreien, auf das zurückzugreifen, was Mutter Natur uns in die Wiege (und zwischen die Ohren) gelegt hat.
Ich weis heute nicht mehr, was der auslösende Faktor war, ob in den Nachrichten, ob in einem Werbeteil – den man partout nicht vermeiden konnte – oder in irgendeiner der so überreicht angebotenen sog. „Wissensdokumentationen“: Jedenfalls kam mal wieder so ein Möchtegernvorzeiger auf eine sprachliche Entgleisung, die mir schier das Blut in den Adern gerinnen lies. Es scheint sowieso nachgerade „in“ zu sein, dumm zu schwätzen! DUMM ist wohl ein Trumpf, der sticht! (Brrr!) Daher sah ich es als meine nächste Aufgabe an, mich mal mit dem gesprochenen Wort auseinander zu setzen.
Ein Missverständnis bliebe noch p.p. auszuräumen: Ich rede hier von der Sprache, nicht vom sprechen. Ein jeder mag so sprechen. wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Ein gelegentlicher sprachlicher „Tippfehler“ gilt bereits von vorne herein als entschuldigt. Mal ganz abgesehen von dem kruden ‚doitsch’, was einem allenthalben in den Foren um die Ohren (Augen) geschlagen wird. Woher sollen sie es denn auch besser kennen. Lesen steht, gerade bei unserer Jugend, wahrscheinlich nicht so hoch im Kurs. Comics sind doch viel schöner, vor allen Dingen die schönen, bunten Bilder…..
Ich rede auch nicht vom Dialekt! Ihr wisst sicherlich, dass gelegentlich auch mal ein Witz von mir im Forum landet, der zu der Gattung der „mundartlichen“ Witze zählt und manchmal seinen Witz aus genau jenem Umstand zieht. Doch i.d.R. zählt (leider) auch der reine Dialekt zur aussterbenden Spezies. Unsere Sprache verflacht immer mehr zu einer Art Einheitsgesülze: Nicht mehr ganz Dialekt – aber auch noch nicht ganz Hochdeutsch.
Unsere Alltagssprache verkommt immer mehr!!! Sie wird durch Amerikanismen entfremdet, durch Worthülsen entleert und mit neuen „Wortungetümen“ zubetoniert. Und das absolut Schlimme daran ist, das diese grässlichen Dinge auch noch begeisterte Nachahmer und so Eingang in den täglichen Sprachgebrauch finden! „Da werden Sie geholfen!“ ist noch eines der minderschweren Beispiele. Und das Verwerfliche daran ist: Die Leute, die so etwas verzapfen, sind eigentlich hochintelligent („Katzeklo“) – aber wie schon gesagt: DUMM verkauft sich besser!?
Es macht sich allerorten eine sprachliche Misere breit, weil sich niemand (oder fast niemand) mehr großartige Gedanken macht um das WAS er sagt und – vor allen Dingen – WIE er es sagt! Ganz besonders ätzend ist es in den Bereichen anzufinden, wo Leute mit Halbbildung (sic!) versuchen, über die Leere in ihren Köpfen mit einer Art von pseudo-intellektuellem Geschwafel hinweg zu täuschen. Verschärfend kommt noch das Versagen der Schule hinzu. Selbst an den Stellen, wo den Leuten eine gewisse Vorbildfunktion nicht abzusprechen ist, versagen sie! Nämlich wenn es sich um ausländische Mitbürger handelt. Anstatt sich in solchen Fällen einer besonders guten Sprache zu befleißigen – mein Gegenüber könnte evtl. etwas lernen – wird mit dem gleichen Kauderwelsch zurückgesprochen. In den USA gibt es seitdem (nicht von ungefähr) den Begriff des „Spanglisch“.
SIE verhunzen die Sprache!!! Es wird ein amorpher Sprachbrei über die lieben Mitmenschen ausgegossen. Die Pflicht zum „Mitdenken“ ist irgendwann einmal sowieso auf der Strecke geblieben. Nachäffen ist ja viiiel einfacher. Nach der Devise: Wenn man es von drei verschiedenen Seiten schon gehört hat – kann es nicht fallsch sein! Da werden GIGANTOMANISCHE Worthülsen aufgebaut, die inzwischen ein (mitunter recht brisantes) Eigenleben entwickelt haben. Obwohl diese – bei näherer Betrachtung – doch nur semantische Seifenblasen sind! Diese ungeschliffene Sprachbrei hilft in erster Linie dann, wenn sie mit ihren Plänen und/oder Maßnahmen kein Aufsehen erregen wollen. keine Angst vor dem „finalen Rettungsschuss“ oder dem „Entsorgungspark“ oder den „Arbeitskraftfreisetzungen“ im Betrieb!!!!!
Nur nicht anecken, nur nicht die Dinge beim Namen nennen, in denen doch eher die raue Realität mitschwingt. Deshalb ist z.B. ein betrieb-liches Arbeitszeugnis längst schon nur noch für Eingeweihte dechiffrier-bar und das ist i.d.R. derjenige, der über die Einstellung entscheidet.
Auch den Schülern soll es bald „besser“ gehen: Nieder mit dem Zeugnis! Es lebe der „Diagnosebogen“!!!
Diese, sich immer mehr ausbreitende Formel- und Stereotypensprache erfüllt leider auch superb genau DIESE Funktion: Man eckt nirgendwo mehr an! Sie ist so ungemein stromlinienförmig, dass sich Widerstand gar nicht erst aufbauen kann – aber eben auch KEINE echte Zustimmung, kein echtes Nach- und Mitempfinden. Und so passiert es dann, dass man nicht mehr liebt, sondern „eine Beziehung“ hat. Nur nicht Haut zeigen!
(…..und so bleibt jeder dann für sich!)
Bei einer meiner öffentlichen Vorträge beklagte sich mal bei der „Nachlese“ ein Zuhörer darüber, dass ich (seine Formulierung) ein „unaussprechliches“ Wort benutzt hatte. Ja wenn nicht dort – WO denn dann??? Es wird niemand erleben, dass ich mich in Gossen- oder Fäkaliensprache „suhle“. Aber wenn ich ein, sagen wir mal: „ungewöhnliches“ Wort gebrauchen muss, um dem Zitat nicht das Rückgrat zu brechen – so hat auch dies seine Berechtigung! Letztendlich ist auch hierbei der Gebrauch ‚solcher’ Wörter ein probates rhetorisches Mittelchen, sich der Aufmerksamkeit seiner Zuhörer nachhaltig zu versichern.
Die Sprache, die man in einem Doktorandenseminar oder in einem Jesuitenkollegium als selbstverständlich voraussetzen kann, hilft einem „hier unten“, hier, wo das Leben konkret ist, bestimmt nicht weiter! In den Niederungen des All-Tags MUSS auch das Sprechen konkret sein! Man muss dem, der da redet, auch anmerken können, dass auch sein Hirn schlussendlich an einem „Enddarmverschluss“ dranhängt!
LEIDER erfüllen die Etablierten in Politik, Verwaltung und Wirtschaft schon längst nicht mehr diese Bedingung! Der Grund dafür ist: Sie haben den Bezug zur Realität schon lange hinter sich gelassen! Die „Inversionsschicht“ zwischen denen, die regieren und denen, die „regiert“ werden ist längst fast undurchlässig geworden. Sie sitzen in ihren elfenbeinernen Türmen, schauen auf den Horizont und wissen eigentlich über die Niederungen des „real life“(DoppelBrrrr!!!) so herzlich wenig! Dennoch verstärken sie unbeirrt ihre Bemühungen, immer MEHR Menschen in ihre „Sprachgefängnisse“ zu locken…..
Ein Blick in eine x-beliebige Tageszeitung ist (leider) gleichfalls nicht dazu geeignet, Besserung zu verschaffen! Früher wurde einmal gesagt: Der Schriftsetzer ist die letzte Instanz – er MUSS die Sprache beherr-schen. Der Schriftsetzer ist ein inzwischen ausgestorbener Beruf! Heute, im Zeitalter der Textverarbeitungssysteme (die scheinbar in den Com-putern der Redaktionen nicht installiert sind) hat der Redakteur seine Nachricht erst auf dem Schirm – und dann auf der Walze. Mit ALLEN Tipp-, Sprach- und Interpunktionsfehlern. O tempora, o mori!
Und der Teufelskreis schließt sich: Da die (meisten) Menschen NICHT mehr richtig mit der Sprache umzugehen wissen, kommt es auch allenthalben zu sprachlichen Missverständnissen und/oder zu Sprachbarrieren, die erst umständlich wieder eingerissen bzw. ausgeräumt werden müssen. Der fallsche Gebrauch von Fremdwörtern tut ein Übriges…..
…..und schon haben wir den Salat!!!
Wenn ich mal einen Vergleich ziehen darf: Eine gute Rhetorik ist wie eine gut geführte, scharf geschliffene Klinge, quasi ein Florett im Duell der Sprechenden. Was aber, wenn der „Andere“ auf mein Florett einen Bihänder präsentiert???
Wir leben alle im Zeitalter der I-Nets und der planetenumspannenden Kommunikation. Was heute Mittag in Tokio, Beirut oder São Paulo passiert, sehen wir abends in den Nachrichten. Zeiten und/oder Ent-fernungen spielen in der Ära des Computers oder des Telefaxgerätes eine eher untergeordnete Rolle. Nur wird alles das immer unpersön-licher! Wir leben im Zeitalter der Information JEDER Mensch kann sich heute buchstäblich 24 Stunden am Tag informieren – wenn er es denn aushält. Aber er weis nicht, was hinter der Tür seines Nachbarn gerade ‚abläuft’. Kommunikation bedeutet ja nicht bloß „Übermittlung von Nachrichten“ sondern, was das lateinische Verb communicare bereits aussagt: Jemand an etwas teilhaben lassen. Doch wo findet denn heutzutage noch eine solche „Teilhaberschaft“ statt???
GANZ BESONDERS groß klafft diese Lücke zwischen den Geschlechtern. Ich bin ein begeisterter Anhänger des Flirts, wo mit leichter Klinge, in Rede und Gegenrede, gewisse Aussagen gemacht werden können, Terrain abgesteckt wird, wo man sich langsam, aber mit Witz und Wonne an das „Subjekt“ der Begierde herantasten kann. Leider ist diese schöne alte Tradition immer mehr in der Versenkung verschwunden. Heutzutage kommt man meistens gleich „zur Sache“, oder eine reelle Kommunikation ist wegen irgendwelcher Umwelteinflüsse (Disco) gar nicht möglich. Wenn aber doch, dann kann es einem schon passieren, dass die Dame des Herzens einem auf den schmunzelnden Ausfall mit dem Florett (um beim Vergleich von vorhin zu bleiben) mit ebenso leichter Hand eine abgezogene Handgranate in den Schoß legt…..
Gelegentlich lasse ich es mir doch nicht nehmen, mal ein Thema speziell für das Forum aufzugreifen. Mit mäßigem Erfolg zwar – aber es erreichen mich jedoch stets genug Diskussionsbeiträge in Form von PN’s, dass ich die Lust am Weitermachen nicht verliere. Manchmal bricht auch eine öffentliche Diskussion direkt im Forum aus, dies ist mein eigentliches Ziel. Sicherlich sind wir hier alle „nur“ um ein Spiel versammelt, gerade dies sollte uns aber nicht von der Verpflichtung befreien, auf das zurückzugreifen, was Mutter Natur uns in die Wiege (und zwischen die Ohren) gelegt hat.
Ich weis heute nicht mehr, was der auslösende Faktor war, ob in den Nachrichten, ob in einem Werbeteil – den man partout nicht vermeiden konnte – oder in irgendeiner der so überreicht angebotenen sog. „Wissensdokumentationen“: Jedenfalls kam mal wieder so ein Möchtegernvorzeiger auf eine sprachliche Entgleisung, die mir schier das Blut in den Adern gerinnen lies. Es scheint sowieso nachgerade „in“ zu sein, dumm zu schwätzen! DUMM ist wohl ein Trumpf, der sticht! (Brrr!) Daher sah ich es als meine nächste Aufgabe an, mich mal mit dem gesprochenen Wort auseinander zu setzen.
Ein Missverständnis bliebe noch p.p. auszuräumen: Ich rede hier von der Sprache, nicht vom sprechen. Ein jeder mag so sprechen. wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Ein gelegentlicher sprachlicher „Tippfehler“ gilt bereits von vorne herein als entschuldigt. Mal ganz abgesehen von dem kruden ‚doitsch’, was einem allenthalben in den Foren um die Ohren (Augen) geschlagen wird. Woher sollen sie es denn auch besser kennen. Lesen steht, gerade bei unserer Jugend, wahrscheinlich nicht so hoch im Kurs. Comics sind doch viel schöner, vor allen Dingen die schönen, bunten Bilder…..
Ich rede auch nicht vom Dialekt! Ihr wisst sicherlich, dass gelegentlich auch mal ein Witz von mir im Forum landet, der zu der Gattung der „mundartlichen“ Witze zählt und manchmal seinen Witz aus genau jenem Umstand zieht. Doch i.d.R. zählt (leider) auch der reine Dialekt zur aussterbenden Spezies. Unsere Sprache verflacht immer mehr zu einer Art Einheitsgesülze: Nicht mehr ganz Dialekt – aber auch noch nicht ganz Hochdeutsch.
Unsere Alltagssprache verkommt immer mehr!!! Sie wird durch Amerikanismen entfremdet, durch Worthülsen entleert und mit neuen „Wortungetümen“ zubetoniert. Und das absolut Schlimme daran ist, das diese grässlichen Dinge auch noch begeisterte Nachahmer und so Eingang in den täglichen Sprachgebrauch finden! „Da werden Sie geholfen!“ ist noch eines der minderschweren Beispiele. Und das Verwerfliche daran ist: Die Leute, die so etwas verzapfen, sind eigentlich hochintelligent („Katzeklo“) – aber wie schon gesagt: DUMM verkauft sich besser!?
Es macht sich allerorten eine sprachliche Misere breit, weil sich niemand (oder fast niemand) mehr großartige Gedanken macht um das WAS er sagt und – vor allen Dingen – WIE er es sagt! Ganz besonders ätzend ist es in den Bereichen anzufinden, wo Leute mit Halbbildung (sic!) versuchen, über die Leere in ihren Köpfen mit einer Art von pseudo-intellektuellem Geschwafel hinweg zu täuschen. Verschärfend kommt noch das Versagen der Schule hinzu. Selbst an den Stellen, wo den Leuten eine gewisse Vorbildfunktion nicht abzusprechen ist, versagen sie! Nämlich wenn es sich um ausländische Mitbürger handelt. Anstatt sich in solchen Fällen einer besonders guten Sprache zu befleißigen – mein Gegenüber könnte evtl. etwas lernen – wird mit dem gleichen Kauderwelsch zurückgesprochen. In den USA gibt es seitdem (nicht von ungefähr) den Begriff des „Spanglisch“.
SIE verhunzen die Sprache!!! Es wird ein amorpher Sprachbrei über die lieben Mitmenschen ausgegossen. Die Pflicht zum „Mitdenken“ ist irgendwann einmal sowieso auf der Strecke geblieben. Nachäffen ist ja viiiel einfacher. Nach der Devise: Wenn man es von drei verschiedenen Seiten schon gehört hat – kann es nicht fallsch sein! Da werden GIGANTOMANISCHE Worthülsen aufgebaut, die inzwischen ein (mitunter recht brisantes) Eigenleben entwickelt haben. Obwohl diese – bei näherer Betrachtung – doch nur semantische Seifenblasen sind! Diese ungeschliffene Sprachbrei hilft in erster Linie dann, wenn sie mit ihren Plänen und/oder Maßnahmen kein Aufsehen erregen wollen. keine Angst vor dem „finalen Rettungsschuss“ oder dem „Entsorgungspark“ oder den „Arbeitskraftfreisetzungen“ im Betrieb!!!!!
Nur nicht anecken, nur nicht die Dinge beim Namen nennen, in denen doch eher die raue Realität mitschwingt. Deshalb ist z.B. ein betrieb-liches Arbeitszeugnis längst schon nur noch für Eingeweihte dechiffrier-bar und das ist i.d.R. derjenige, der über die Einstellung entscheidet.
Auch den Schülern soll es bald „besser“ gehen: Nieder mit dem Zeugnis! Es lebe der „Diagnosebogen“!!!
Diese, sich immer mehr ausbreitende Formel- und Stereotypensprache erfüllt leider auch superb genau DIESE Funktion: Man eckt nirgendwo mehr an! Sie ist so ungemein stromlinienförmig, dass sich Widerstand gar nicht erst aufbauen kann – aber eben auch KEINE echte Zustimmung, kein echtes Nach- und Mitempfinden. Und so passiert es dann, dass man nicht mehr liebt, sondern „eine Beziehung“ hat. Nur nicht Haut zeigen!
(…..und so bleibt jeder dann für sich!)
Bei einer meiner öffentlichen Vorträge beklagte sich mal bei der „Nachlese“ ein Zuhörer darüber, dass ich (seine Formulierung) ein „unaussprechliches“ Wort benutzt hatte. Ja wenn nicht dort – WO denn dann??? Es wird niemand erleben, dass ich mich in Gossen- oder Fäkaliensprache „suhle“. Aber wenn ich ein, sagen wir mal: „ungewöhnliches“ Wort gebrauchen muss, um dem Zitat nicht das Rückgrat zu brechen – so hat auch dies seine Berechtigung! Letztendlich ist auch hierbei der Gebrauch ‚solcher’ Wörter ein probates rhetorisches Mittelchen, sich der Aufmerksamkeit seiner Zuhörer nachhaltig zu versichern.
Die Sprache, die man in einem Doktorandenseminar oder in einem Jesuitenkollegium als selbstverständlich voraussetzen kann, hilft einem „hier unten“, hier, wo das Leben konkret ist, bestimmt nicht weiter! In den Niederungen des All-Tags MUSS auch das Sprechen konkret sein! Man muss dem, der da redet, auch anmerken können, dass auch sein Hirn schlussendlich an einem „Enddarmverschluss“ dranhängt!
LEIDER erfüllen die Etablierten in Politik, Verwaltung und Wirtschaft schon längst nicht mehr diese Bedingung! Der Grund dafür ist: Sie haben den Bezug zur Realität schon lange hinter sich gelassen! Die „Inversionsschicht“ zwischen denen, die regieren und denen, die „regiert“ werden ist längst fast undurchlässig geworden. Sie sitzen in ihren elfenbeinernen Türmen, schauen auf den Horizont und wissen eigentlich über die Niederungen des „real life“(DoppelBrrrr!!!) so herzlich wenig! Dennoch verstärken sie unbeirrt ihre Bemühungen, immer MEHR Menschen in ihre „Sprachgefängnisse“ zu locken…..
Ein Blick in eine x-beliebige Tageszeitung ist (leider) gleichfalls nicht dazu geeignet, Besserung zu verschaffen! Früher wurde einmal gesagt: Der Schriftsetzer ist die letzte Instanz – er MUSS die Sprache beherr-schen. Der Schriftsetzer ist ein inzwischen ausgestorbener Beruf! Heute, im Zeitalter der Textverarbeitungssysteme (die scheinbar in den Com-putern der Redaktionen nicht installiert sind) hat der Redakteur seine Nachricht erst auf dem Schirm – und dann auf der Walze. Mit ALLEN Tipp-, Sprach- und Interpunktionsfehlern. O tempora, o mori!
Und der Teufelskreis schließt sich: Da die (meisten) Menschen NICHT mehr richtig mit der Sprache umzugehen wissen, kommt es auch allenthalben zu sprachlichen Missverständnissen und/oder zu Sprachbarrieren, die erst umständlich wieder eingerissen bzw. ausgeräumt werden müssen. Der fallsche Gebrauch von Fremdwörtern tut ein Übriges…..
…..und schon haben wir den Salat!!!
Wenn ich mal einen Vergleich ziehen darf: Eine gute Rhetorik ist wie eine gut geführte, scharf geschliffene Klinge, quasi ein Florett im Duell der Sprechenden. Was aber, wenn der „Andere“ auf mein Florett einen Bihänder präsentiert???
Wir leben alle im Zeitalter der I-Nets und der planetenumspannenden Kommunikation. Was heute Mittag in Tokio, Beirut oder São Paulo passiert, sehen wir abends in den Nachrichten. Zeiten und/oder Ent-fernungen spielen in der Ära des Computers oder des Telefaxgerätes eine eher untergeordnete Rolle. Nur wird alles das immer unpersön-licher! Wir leben im Zeitalter der Information JEDER Mensch kann sich heute buchstäblich 24 Stunden am Tag informieren – wenn er es denn aushält. Aber er weis nicht, was hinter der Tür seines Nachbarn gerade ‚abläuft’. Kommunikation bedeutet ja nicht bloß „Übermittlung von Nachrichten“ sondern, was das lateinische Verb communicare bereits aussagt: Jemand an etwas teilhaben lassen. Doch wo findet denn heutzutage noch eine solche „Teilhaberschaft“ statt???
GANZ BESONDERS groß klafft diese Lücke zwischen den Geschlechtern. Ich bin ein begeisterter Anhänger des Flirts, wo mit leichter Klinge, in Rede und Gegenrede, gewisse Aussagen gemacht werden können, Terrain abgesteckt wird, wo man sich langsam, aber mit Witz und Wonne an das „Subjekt“ der Begierde herantasten kann. Leider ist diese schöne alte Tradition immer mehr in der Versenkung verschwunden. Heutzutage kommt man meistens gleich „zur Sache“, oder eine reelle Kommunikation ist wegen irgendwelcher Umwelteinflüsse (Disco) gar nicht möglich. Wenn aber doch, dann kann es einem schon passieren, dass die Dame des Herzens einem auf den schmunzelnden Ausfall mit dem Florett (um beim Vergleich von vorhin zu bleiben) mit ebenso leichter Hand eine abgezogene Handgranate in den Schoß legt…..