Ich habe mir nun einiges im Internet angeschaut und viele Modelle Gefunden wie solch ein BGE zu finanzieren wäre. Wer diese Modelle genau anschaut, erkennt auf Anhieb eine frappierende „Gemeinsamkeit", nämlich, dass sie sich in fast allem völlig unterscheiden. Während die einen vom bestehenden Steuersystem ausgehen und da ein Grundeinkommen hineinrechnen, wollen die anderen das Steuersystem zuallererst mal völlig abschaffen und durch ein komplett Neues ersetzen. Während die einen nur oder überwiegend an den Einkommensteuern ansetzen wollen, beharren die anderen darauf die Unternehmen mit einer Wertschöpfungsabgabe zu belasten. Während die einen möglichst hohe Umverteilungen von reich zu arm anstreben, bestehen die anderen darauf, ein bge müsse die staatlichen Etats entlasten.
Was mir dabei so durch den Kopf ging war: Wenn es doch so einfach ist dieses bge zu finanzieren (und dies sagt jedes dieser Modelle), warum kann man sich denn nicht auf eines einigen? Warum werden denn immer wieder neue Modelle ins Spiel gebracht? Ich stelle mir das so vor: Ein Wissenschaftler sieht sich solch einen Vorschlag an. Er erkennt darin aber Fehler und da er ja auch für dieses bge eintritt, entwirft er ein neues Modell.
Schonmal daran gedacht, dass es nicht "die eine" richtige Lösung gibt? Viele Wege führen nach Rom. Man muss sich selber seinen Lieblingsweg aussuchen.
Und für einige hier die so gerne mit Zahlen um sich schmeißen (wahrscheinlich um zu zeigen wie toll sie doch sind) - ich gehe nur nach dem gesunden Menschenverstand und der sagt mir, dass dies auf Dauer nicht finanzierbar ist.
Aha. Vielleicht kommen die Zahlen aber auch, um dir das Gegenteil zu beweisen.
Und ja - ich bin für ein Grundeinkommen - aber nicht bedingungslos!!!!!!
Bedingungslos kann ein Grundeinkommen sowieso erst sein, wenn man es international durchgesetzt hat.
Neues Finanzierungskonzept:
USt von 30 % bringt 273 Mrd. €.
Sozialabgaben von 16 % auf alle Einkünfte von natürlichen Personen, Körperschaften und Personengesellschaften sowie ErbSt- und SchenkSt-pflichtigen Erträge würden theoretisch zu ca. 215 Mrd. € Aufkommen führen, jedoch ist es bisher so, dass der Arbeitgeber ca. die Hälfte zu den Sozialabgaben beiträgt. Unterstellen wir also mal, dass bei Arbeitnehmern und Rentnern die auszahlende Stelle bezuschusst, bei den anderen muss halt der doppelte Beitrag bezahlt werden, was vor allem Unternehmen betrifft.
Dass das ziemlich !§#$%&? ist, gebe ich zu. Ich würde gerne Sozialabgaben auf die Einnahmen, nicht auf die Erträge erheben, das würde entweder zu deutlich höheren Einnahmen oder zu geringeren Abgabesätzen führen. Aber ich habe immer noch das Problem, dass derartige Statistiken gar nicht existieren.
Bevor man also ein BGE wirklich verlässlich durchrechnen kann, müssen zuerst mal seitens der Oberfinanzdirektionen und ähnlicher Behörden Steuererklärungsvordrucke geschrieben werden, in denen entsprechende Zahlen erfasst werden, um umfangreiche und verlässliche Informationen über die finanzielle Situation zu erlangen.