Ich bin der persönlichen Meinung, diesen angeblichen Armee Putsch hat Er selber organisiert. Der war aus militärisch Sicht einfach zu stümperhaft organisiert, die Geschichte der Armee Putsche zeigt Uns. Wenn das Militär putscht, dann putscht das ganze Militär. Der Putsch war ja kaum zu Ende, da fingen die Verhaftungswelle schon an. Der entsorgt jetzt seine Kritiker damit Er freie Hand um sein Osmanisches Reich herstellen zukönnen. Mit Ihm an der Spitze, damit Er alleine über die Geschicke der Türkei entscheiden kann. Mr. Erdogan ist ein Schritt weiter gekommen, was sein Präsidialstaat betrifft. Die Verhängung des Ausnahmezustandes spielt Ihm bei diesen Vorhaben natürlich in die Karten. Bevor hier diese blöden und sinnlosen Diskussionen wieder beginnen, ist das Posting rechtsradikal, oder ist Geisti vielleicht rechtsradikal. Das könnt Ihr Euch schenken, ich bin weder das eine noch das andere. Dies ist nur meinen persönliche Meinung und so möchte ich Sie auch verstanden wissen.
Die Zeit am 24.05.2016
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-05/tuerkei-binali-yildirim-regierungschef-neues-kabinett
Mittlerweile sieht es wohl so aus, dass man das Ganze hat "geschehen lassen", um einen Vorwand für das zu bekommen, was sich in der Gleichschaltung und Repression der letzten Tage zeigt. Das ganze war wohl ein verzweifelter, spontaner letzter Versuch der Opposition im Militär, um einer Entmachtung zuvorzukommen, was auch die klägliche Planung und Ausführung erklärt.
Mein erster Gedanke war zwar ähnlich wie deiner, denn wenn man sich in der Türkei und im nahen und mittleren Osten auf jemanden verlassen kann, dann ist es eigentlich das säkulare aber ebenso repressive und keinen wesentlichen Deut bessere Militär. Nur hat Erdogan auch diesen Machtfaktor in den letzten Jahren erfolgreich unterwandern können, so dass die Putschisten niemals auf eine breite Mobilisierung des Generalstabs und der Laufeinheiten am Boden haben zählen können.
In diesem Wissen, also, dass sie wohl sowieso bald entmachtet werden würden, was etwa Tagesordnungen offizieller Organe wie dem des Hohen Militärrats und vorgefertige Anklageschriften sowie bereits vorausgegangene Festnahmen (vgl. FAZ vom 18.07.2016) aussagen, haben sie diesen verzweifelten Schritt gewagt. Hat etwas von selbsterfüllender Prophezeiung.
Jedenfalls ist die Türkei nun auf den Weg von einer Despotie zu einer Diktatur und wir brauchen uns nicht mehr darum bemühen zwischen einer säkular organisierten Türkei, mit für den nahen Osten ungewöhnlich hohen Standards und freiheitlichen Bürgerrechten und einer islamisch-nationalistischen Türkei, in der Hand einer Exekutive, derer sich die Institutionen der Justiz, Militär, Wissenschaft, Bildung und Medien zu unterstellen haben, zu unterscheiden.
Vielleicht mag Istanbul allein weiterhin eine Enklave des Kosmopolitismus bleiben, wer weiß das schon.
Es klingt zynisch, aber vielleicht sollte man hoffen, dass Erdogans Kurs geradlinig Erfolg haben wird, ansonsten bahnt sich eine gespaltene Türkei ebenfalls den Weg in Richtung Bürgerkrieg.