du hält dich hier ganz armselig an Bestimmungen fest.
Kannste gerne tun, es finden sich hier bestimmt weitere Paragraphenreiter.
Ding, ding, Klabauter 1 - 0 Mim.
Ich hätte eine Wahl Trumps persönlich am Dienstag Abend nicht für möglich gehalten. Dass es doch passiert ist, passt jedoch für mich in die Reihe nationalistischer Bewegungen in Europa: AfD, PEGIDA, Front Nationale, die nur knappe Niederlage des FPÖ-Kandidaten bei der erfolgreich angefochtenen Bundespräsidentenwahl in Österreich, der Brexit. Und nun eben Trump: Make
America Great
Again (als sei es das nicht schon), seine rassistischen Differenzierungen nach Nationalitäten ("Die Mexikaner sind Verbrecher."), seine Islamfeindlichkeit [im Sinne von "Amerika" gegen den Islam] ("Nur Sie haben geredet, vermutlich weil Ihre muslimische Frau nicht durfte.") und die von ihm verkaufte Opferrolle der USA ("Die Chinesen haben den Klimawandel erfunden, um uns zu schaden." und Bemerkungen über die für die USA angeblich so unfairen Handelsabkommen).
Trump ist für mich ein unverbesserlicher Populist, was nur - für mich unverständlich - auf der Welt Anklang zu finden scheint. Ich rechne deshalb leider auch stark mit einem Übertreffen jeglicher Befürchtungen in Bezug auf den Erfolg der AfD bei der Bundestagswahl 2017. Die westliche Welt (und damit meine ich die Wähler!) gibt in meinen Augen so langsam all die Werte auf, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg aus guten Gründen etabliert haben: Zusammenarbeit der Völker statt eigener Überheblichkeit, politische Mäßigung (dazu gehört auch sprachliche Präzision und Sachlichkeit - "Der Islam ...", "Die Mexikaner ...") und Toleranz für Andersseiende, besonders auch die Freiheit der Religion ("Ich will nicht, dass die 'ne Burka trägt, mach ich ja auch nicht!"). Am stärksten fallen mir aber Aussagen wie die folgende auf: "Die Migranten sollen sich gefälligst an der Leitkultur orientieren und das Grundgesetz beachten!" - mir kommt da immer die Galle hoch, da das Grundgesetz nun gerade eben keine "Leitkultur" enthält, sondern besonders die Freiheit des Individuums und den Minderheitenschutz betont und gleichzeitig dem Staat
verbietet, dem Einzelnen so etwas wie eine "Leitkultur" aufzupressen. Ich meine: Wenn die Menschen hier einen solchen Satz sagen, dann hat sich seit 1949 die Einstellung gewaltig verändert. Da das Grundgesetz vor allem auf Negativerfahrungen aus der Vergangenheit beruht, halte ich diese Entwicklung also für äußerst bedenklich. Man möchte fast weinen, aber so verändert sich diese Welt. Darunter leiden tun in meinen Augen aktuell besonders Muslime, deren Religion nicht verstanden und für den politischen Wahlkampf missbraucht wird.