DeletedUser12457
Gast
Tja das läßt sich leicht widerlegen. Jeder nach seinen Bedürfnissen lautet ein Credo des Kommunissmus.
Im Kommunissmus wird viel wenn nicht sogar mehr Energie gebraucht, da ja jeder das was er haben will auch bekommt und das muss man produzieren.
Es kommt halt darauf an, wer entscheidet, was "meine Bedürfnisse" sind. Nachdem ich im Schneechaos Mitte Dezember unseren 1998er Suzuki Wagon R+ in die Leitplanke gesetzt hatte, hatte meine Familie das Bedürfnis nach einem neuen (etwas jüngeren) Auto. Aufgrund unserer begrenzten finanziellen Mittel wurde es dann ein 2003er Opel Agila - quasi das Nachfolgemodell des R+, nur mit "Blitz" vorne dran. Wenn es rein danach gegangen wäre, was ich als "unser Bedürfnis" definiere, und der Preis keine Rolle gespielt hätte, wäre es ein anderes Auto geworden: der Suzuki hatte ABS, Opel hat das beim "Einsteigermodell mit 1l-Motor" weggelassen, der Suzuki hatte Klima, Opel hat es beim "Einsteigermodell mit 1l-Motor" weggelassen, der Suzuki hatte eine Drehzahlanzeige, der Opel nicht, obwohl es "technisch das gleiche Auto" ist. Also als Familienauto hätte es durchaus eine komfortablere Version sein dürfen (bei gleichen Abmessungen, auch im fiktiven Kommunismus müßte man sein Auto noch einparken können).
Als Produktionsmittel, um weiterhin "nach meinen Fähigkeiten" zu Kunden hinzufahren und Computer zu reparieren, wäre ein Audi A2 ganz praktisch - dann hätte meine Frau das Familienauto ganztägig zur Verfügung und nicht nur dann, wenn ich gerade keine Arbeit habe.
Wenn allerdings eine "höhere Instanz" wie z.B. im Realsozialismus das "Zentralkommitee der Partei" darüber befindet, was meine Bedürfnisse sind, dann hätten wir nichtmal den Agila, dann müßte ein Trabant 601 reichen.
So gesehen ist die freie Marktwirtschaft de facto näher am Prinzip "jeder nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen" dran als alle historischen Versuche, den Sozialismus/Kommunismus nach der "Revolutionsleere" des Karl Marx zu verwirklichen.